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Quellen zum Ersten Weltkrieg in Universitätsarchiv und Universitätsbibliothek Köln

Der Erste Weltkrieg spielte bislang keine große Rolle in der Kölner Stadtgeschichte. Mit der Ende Mai 2014 erschienenen Studie "Köln im Ersten Weltkrieg" von Volker Standt liegt eine erste umfangereiche Arbeit zu dieser Epoche vor. Anhand einer detaillierten Auswertung des Köälner Stadtanzeigers entstand ein erstes Gerüst, an dem sich weitere Forschungen orientieren können:

Denn es bleibt noch viel zu entdecken. Auch wenn die Unterlagen des Historischen Archivs der Stadt Köln allmählich wieder für die Forschung zur Verfügung stehen, gibt es noch andere, bisher wenig genommene Quellenfonds in den Blick zu nehmen. An dieser Stelle sollen Quellen aus dem Archiv der Universität zu Köln und der universitäts- und Stadtbibliothek vorgestellt und teilweise als Digitalisate zur Verfügung gestellt werden.

Militärische und andere Verordnungsblätter

Der Verkündung des "Zustands drohender Kriegsgefahr" am Mittag des 31. Juli 1914 folgten die Erklärungen der einzelnen Armee-Korps und Festungsbezirke, durch diese in den Belagerungszustand erklärt wurden. Aufgrund des preußischen "Gesetzes über den Belagerungszustand" von 1851 ging damit die oberste vollziehende Gewalt auf die jeweiligen Militärbefehlshaber über. Die Zivilverwaltungen blieben im Rahmen ihrer gesetzlichen Aufgaben zwar weiter tätig, wurden darin jedoch durch die übergeordneten militärischen Befehlsgewalten begrenzt.

Für die südlichen Teile der Rheinprovinz war das Stellvertretende Generalkommando des VIII. Armee-Korps in Koblenz zuständig. Der kommandiere General übte hier das Verordnungsrecht aus. Die entsprechenden Verordnungen für die Zeit von

liegen in der Universitäts- und Stadtbibliothek vor (Signatur 4 L 8866). Der Band stammt aus dem Vorbesitz der Regierung Köln.

Innerhalb des Bezirks des VIII. A.K. bildeten die Festungsbereiche Ehrenbreitstein, Köln und Wesel Sonderrechtbezirke, da Sie einem eigenen Gouverneur unterstanden. Auch in Köln wurden die Verordnungen und Verfügungen seit 1916 in einem Grundwerk und zwei Nachträgen im Druck veröffentlicht:

  • August 1914 bis ... (Digitalisat folgt)
  • .. bis ... (Digitalisat folgt)
  • 1918 (einziges bekanntes Exemplar in der UB Leipzig, Signatur Mil. LVI/10-50)

Sammlung Kriegswirtschaft 1916-1923

Eine zentrale Überlieferung zur Kriegswirtschaft und zur Ernährungsverwaltung in der Stadt Köln bildet der Bestand "Museum für Handel und Industrie: Sammlung Kriegswirtschaft" (Zugang 8/II; pdf)

Nachrichtenämter und -agenturen

Im Bestand "Museum für Handel und Industrie: Sammlung zur Kriegswirtschaft" (Zugang 8/II) finden sich drei Bände (Nr. 18-20) mit maschinenschriftlichen Durschschlägen von Pressemitteilöungen des städtischen Nachrichtenamtes für die Zeit von 1914 bis 1918. Sie betreffen hauptsächlich Angelegenheiten der wirtschaftlichen Versorgung der Stadtbevölkerung.

Der Nachlaß von Prof. Dr. Dr. Christian Eckert (Zugang 11 und Zugang 708) enthält eine Serie "Wolff’s Telegraphisches Bureau: Amtliche Nachrichten" für die Zeit vom 4. 9.1917 bis zum 14.11.1918:

  • Zug. 11/41: Wolff’s Telegraphisches Bureau: Amtliche Nachrichten Jg. 1917, Nrn .3326-3553, 04.09.-31.12.1917;
  • Zug. 11/42: Wolff’s Telegraphisches Bureau: Amtliche Nachrichten Jg. 1918, Nrn .3554-3830, 01.01.-18.05.1918;
  • Zug. 11/43: Wolff’s Telegraphisches Bureau: Amtliche Nachrichten Jg. 1918, Nrn . 3881-4169, 18.05.-14.11.1918.
  • Zug. 11/40: Wolff’s Telegraphisches Bureau: Reklamation der fehlenden amtlichen Nachrichten Nrn. 4123 und 4133; (1919).